Neuburg wird linksrheinisch

Neuburg – Gestern wie heute ein außergewöhnlich interessanter Ort mit einer sehr bewegten Geschichte

Der Ort war bis zum 30-jährigen Krieg eine bedeutende Zollstation. Durch Veränderungen des Stromlaufs in den Jahren 1592 bis 1595 erfährt der „Flecken“ eine unfreiwillige Verlagerung von der rechten auf die linksrheinische Seite.

Damit verbunden ist der Umzug des Ortes auf das sog. „Trockene Wörthel“ (Ackergrund), dem heutigen Standort, der mit der Grundstücksaufteilung im Jahre 1657 seinen Abschluß fand. Dies ist im ältesten, noch erhaltenen Gerichts-Protokollbuch der Gemeinde festgehalten.

Noch um 1660 wohnen der Pfarrer und der Zollschreiber in der bereits verfallenen Burg. Die Dorfgemeinschaft mit Neuburgweier dauerte – obwohl es auf dem anderen Ufer verbleibt – dennoch bis 1707 (Vertrag zwischen Baden und Kurpfalz). Danach wird Neuburgweier eine eigenständige Gemeinde. Die Gemeinde Neuburg gehört zu diesem Zeitpunkt dem Unteramt Hagenbach an. Demnach ist die Zugehörigkeit zur Verbandsgemeinde aus heutiger Sicht nur eine historische Neuauflage.

1769 kommt Neuburg mit dem Unteramt Hagenbach von der Kurpfalz zum Herzogtum Zweibrücken.

1890 Die dem Dorf gegenüberliegenden großen Waldungen, Bellenkopf, Kastenwörth und Rappenwörth auf der badischen Seite gingen durch Verkauf teilweise in den Besitz von Karlsruhe über, das z.B. auf dem Rappenwörth sein Rheinstrandbad errichtete. Mit dem letzten Gemeindewaldverkauf, dem Bellenkopf, an das Land Baden im Jahre 1935 hatte der „Umzug“ auf das linke Rheinufer seinen endgültigen Abschluß gefunden.

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