Tauschobjekt der Fürsten

Neuburg – Gestern wie heute ein außergewöhnlich interessanter Ort mit einer sehr bewegten Geschichte

Aufgrund der Tatsache, dass die Zollstation eine einträgliche Einnahmequelle darstellte, fielen die Burg und der Flecken in den folgenden Jahrhunderten als Pfand- und Tauschobjekt in viele Fürstenhände, wie die Auszüge aus einigen Verträgen und Urkunden belegen:

1219 wird Neuburg erstmals urkundlich erwähnt bei der Erbteilung der Brüder Eberhard und Otto dem Älteren von Eberstein, in dessen Besitz Neuburg kommt.

1259: Im Januar verpfändet vorgenannter Graf Otto von Eberstein das Dorf Neuburg unterhalb Lauterburg als Mitgift für Adelheid von Eberstein für 250 Mark Silber an Heinrich von Lichtenberg. Bischof Heinrich von Speyer als Lehnsherr gibt seine Zustimmung. Nun sind die Lichtenberger Dorfherren.

1318: Im Februar heiratet Johann II v. Lichtenberg, gen. „Hanemann“ die Gräfin Johanna von Leiningen. Dieser wird „das hus Nuwenburg daz uf des rines staden gelegen ist“ als rechtes Wittum (Witwenrente) verschrieben.

1347 wird Neuburg von Johann v. Lichtenberg an seinen Schwiegersohn Symon von Zweybrücken-Bitsch verpfändet (Veste Neuburg mit dem davor gelegenen Flecken), weil er die Mitgiftsumme von 1200 Mark Silber schuldet. Veste ist eine ältere Bezeichnung für Burg.

1369: am 13. Oktober verpfänden Heinrich III. von Lichtenberg und sein Sohn Konrad die „Burg Neuburg am Rhein mit dem Flecken“ sowie halb Brumath und Buchsweiler um 6000 Pfund Pfennig unter folgenden Bedingungen: Straßburg hat Recht auf die Hälfte aller Gefälle (Einkünfte), einlösbar erst nach 10 Jahren.

1383: 20. November – Heinrich IV. von Lichtenberg, verheiratet mit Adelheid von Veldenz, verkauft dem pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. Neuburg, Veste und Stadt am Rhein mit allen Herrschaften, Zöllen, Mannen, Lehen, Dörfern, usw. für die Summe von 18.000 guten Gulden auf immer und ewig. Neuburg verbleibt bei der Churpfalz bis zum Jahre 1768.

1400: Inzwischen wird „Schloß und Stadt Neuburg auf dem Rhein“ dem Ritter Dieter vom Inseltheim für 6000 Pfund Pfennig verpfändet (Vertrag vom 26. Dezember 1400). Gleich nach der Verpfändung erhält Prinzessin „Blanca von England“, die Braut Ludwigs des III., von dessen Vater König Ruprecht I. von der Pfalz am 30 Dezember 1400 Neuburg als Hochzeitsgabe („Widerlage“).

1462: Neuburg wird vom Markgrafen Jacob von Baden und dem Herzog von Zweibrücken-Veldenz belagert. Die Besatzung der Burg kann sich bis zum Eintreffen des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz verteidigen. Nach drei Tagen ist die Burg wieder frei.

1540 kommt Neuburg als Pfand in den Besitz des Freiherrn von Fleckenstein.

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